■ Frauenfußball
: EM wird reformiert

Am 26. März findet in Kaiserslautern das Finale der sechsten Europameisterschaft der Frauen statt, in dem das deutsche Team gegen Norwegen oder Schweden antreten wird. Derweil laufen schon die Planungen für die siebten Titelkämpfe. Aufgrund des Melderekords (34 Nationen) deuten sich einschneidende Reformen an. Die UEFA-Frauenkommission hat ein neues Konzept entwickelt, das sie dem Exekutivkomitee am 31. März auf dessen Sitzung in Moskau zum Beschluß vorlegen wird.

Nach dem Plan der Frauenkommission wird mit den nächsten Titelkämpfen, deren Finalphase für 1997 vorgesehen ist, zu einem vierjährigen Rhythmus übergegangen. Bisher fanden alle zwei Jahre Europameisterschaften statt, dafür ist der Terminkalender mit WM, Olympia und EM jedoch zu eng geworden. Die Entscheidung um den Titel soll künftig in einem Turnier mit acht Teams fallen. In diesem Jahr fiel ein Endturnier der Terminkollision mit der WM zum Opfer. Davor ermittelten die vier besten Teams den Europameister.

Die Qualifikation für das Achterfeld soll bereits bei den nächsten Titelkämpfen in vier Vierergruppen mit Vorqualifikationen geschehen, was im einzelnen folgendermaßen aussehen soll: Die 34 vorhandenen Bewerber werden über einen Koeffizienten in eine Rangfolge gebracht. Die ersten 16 Teams werden in der ersten Division in vier Vierergruppen gelost. Die übrigen Teams spielen zuerst in vier Gruppen um den Gruppensieg. Die Gruppensieger spielen dann gegen die jeweilige Nummer vier der ersten Division um einen Platz im oberen Sechzehnerfeld. Für das Achterfeld des Finalturniers qualifizieren sich schließlich die vier Gruppensieger aus Division eins, die jeweils zweit- und drittplazierten Teams ermitteln über Kreuz die vier verbleibenden Finalplätze. Im Endturnier selbst wird das K.-o.-System angewandt.

Resultate, wie zuletzt das 18 : 0 zwischen Spanien und Slowenien, sowie eine Inflation von zweistelligen Ergebnissen wird es auf diese Art nicht mehr geben. Die Attraktivität steigt. Zugleich wird den unterschiedlichen Leistungsniveaus Rechnung getragen, die sich durch zahlreiche neue Frauennationalteams entwickelt haben. Das Achter-Finalturnier erhöht zudem den Stellenwert der EM, die zwischen 1982 und 1984 erstmals ausgetragen wurde. Rainer Hennies