Hilfsleistungen für Tschetschenien blockiert

Die Verteilung von Brot und anderen Hilfsmitteln an die vom Krieg betroffene Bevölkerung Tschetscheniens ist augenblicklich nur schwer zu leisten. Die russischen Behörden blockieren nach Angaben des Internationalen Roten Kreuzes (IRK) Hilfsleistungen für weite Teile Tschetscheniens. In den vergangenen zehn Tagen hätten die Regierungsstellen in Moskau und die Militärs vor Ort immer mehr Hindernisse für Hilfskonvois geschaffen, die für den Süden der Kaukasusrepublik bestimmt gewesen seien. Aus den Dörfern im Südosten des Landes fliehen unterdessen immer mehr Zivilisten vor dem Krieg, der sich bis in ihre Region ausgeweitet hat. Das meldete eine Gruppe von westlichen Journalisten, die am Mittwoch an einem russischen Militärposten nahe der Stadt Samaschki einen Flüchtlingstreck von 50 Autos und Bussen gesehen haben. Die russischen Soldaten hätten alle Männer des Konvois nach Waffen durchsucht.

Noch am Mittwoch abend stellte der russische Ministerpräsident Viktor Tschernomyrdin die baldige Rückführung des Tschetschenien-Konflikts auf die Verhandlungsebene in Aussicht. Bei einem Arbeitsessen mit seinem britischen Amtskollegen John Major sagte er, Rußland bemühe sich um eine friedliche Lösung. rtr/AP

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