Gewaltfrei und demokratisch

■ Kurdische Plattform distanziert sich von Brandanschlägen

Nach den Brandanschlägen auf türkische Reisebüros in Hamburg und anderen deutschen Städten haben kurdische Organisationen sich zu Gewaltlosigkeit bekannt. In einer Erklärung rief die Plattform der kurdischen Vereine und Verbände in Hamburg gestern „in aller Deutlichkeit zur friedlichen Meinungsäußerung und zu einer Auseinandersetzung mit demokratischen Mitteln“ auf. Bereits am Donnerstag hatte das Bündnis Türkischer Einwanderer an die Behörden appelliert, die Täter schnell zu fassen und zur Verantwortung zu ziehen. Bei den Brandanschlägen in der Nacht zum Mittwoch – in der Hansestadt waren insgesamt vier türkische Reisebüros betroffen – war nach Polizeiangaben geringer Sachschaden entstanden.

In ihrer Erklärung wies die Plattform weiter darauf hin, daß die türkische Regierung den „schmutzigen Krieg gegen die Kurden“ auch „durch die Einnahmen aus dem Tourismus“ finanziere. Deutschen Touristen würde in den türkischen Urlaubsgebieten „eine heile Welt vorgestellt“. Die Plattform betonte, daß die Aufforderung, keinen Urlaub in der Türkei zu buchen, nur „demokratisch“ und „gewaltfrei“ vorgetragen werden dürfe.

Das sehen andere anders: Freitag nacht wurden in St. Pauli und Harburg auf zwei Reisebüros erneut Anschläge verübt. lno/taz