Abspringen, liebe taz-LeserInnen!

■ betr.: „Die Mark wird immer dollar“ und „Einen Teil der Welt kann man nicht verstehen“, taz vom 7. 3. 95

Schön, daß die taz sich jetzt verstärkt direkt um das Wohl ihrer Leser kümmert. Eine tolle Idee, beim Chefökonomen der Deutschen Bank vorzusprechen und gleich im ersten Satz die Karten offen auf den Tisch zu legen. „Herr Walter, soll der taz-Leser jetzt Dollars kaufen?“

Wer sollte dem taz-Leser bessere Tips geben können, wie man sein Vermögen vermehren kann, ohne einen Finger krumm zu machen. „Deutsche-Bank-Ökonom Norbert Walter ... rät taz-Lesern, jetzt Dollars einzukaufen“, heißt es dann. Gleich mitgeliefert wird die Meldung, daß Reisen für Deutsche immer billiger werden. Am besten Dollars kaufen und mit dem Erlös eine tolle Reise unternehmen. An der Ozonschicht knabbern und es uns auf der Erde gemütlich warm machen – womöglich ohne eine Pfennig dazuzubezahlen.

Gut – die Arbeitslosigkeit wird steigen, prognostiziert Herr Walter. Dabei gibt er keinen Tip für die Arbeitslosen ab. Der Fairness halber sollte gesagt werden, daß er danach auch nicht gefragt wird. Zielgruppe sind ja die taz-Leser. Und die taz liest „der mündige Bürger in der freien Marktwirtschaft“, und der fragt sich und die Deutsche Bank über seine Zeitung: „Wie soll der sich im Währungskarussell verhalten: aufspringen oder seinen fundamentalistischen Analysen folgen und abwarten?“

Anstelle der Antwort der Deutschen Bank: abspringen, liebe taz- Leserin, lieber taz-Leser, abspringen. Manfred Stache, Pinneberg