■ Infos
: Neuer Studiengang erfolgreich

Der neue Studiengang „Geoingenieurwissenschaften und angewandte Geowissenschaften“ an der Technischen Universität Berlin (TU) geht nun bereits ins zweite Semester. „Das erste Semester hat unsere Erwartungen übertroffen“, freut sich Johannes Schroeder, Professor am Institut für Geologie und Paläontologie der TU.

Obwohl der neue Studiengang erst im September 1994 zugelassen wurde, schrieben sich zum Wintersemester bereits 49 Studenten ein. Davon starten nun 25 ins Sommersemester durch. Schroeder: „Das ist eine solide Basis.“ Bereits im Verlauf der letzten Monate hat der Geo-Studiengang auch an anderen Universitäten Aufmerksamkeit erregt. Das Berliner Modell, hofft Schroeder, werde in absehbarer Zeit Schule machen.

Die Errichtung des Studienganges erfolgte im Zuge der Umstrukturierung mehrerer Fachbereiche an der TU. Das neuentwickelte Studienkonzept umfaßt ein Spektrum, daß von den Naturwissenschaften bis zum Ingenieurwesen reicht. „Seine Konzeption widerspiegelt zum erstenmal einen ganzheitlich verstandenen Aufgabenkomplex der Geowissenschaften“, erläutert Kristina Zerges, Pressesprecherin der TU. Das Studium umfaßt neben Materialforschung und Systemanalyse auch die Entsorgung von Reststoffen und Ressourcennutzung.

„Ein wichtiger Bestandteil der Studien sind die Exkursionen“, betont Schroeder. Ausflüge ins Berliner Umland, wie zum Beispiel der Besuch einer Kiesgrube, standen auch schon im ersten Semester mehrmals auf der Tagesordnung. Praxisorientiert sei der Studiengang auch hinsichtlich der beruflichen Tätigkeitsfelder der Studierenden, so Zerges: „Durch die individuelle Kombination von Modulen wird eine Vielzahl von Spezialisierungen ermöglicht.“ Andererseits sollen integrierende Elemente, wie eine umfangreiche Ringvorlesung, die Abstimmung der einzelnen Studienbereiche verbessern. „Dadurch werden inhaltliche Überlappungen vermieden“, argumentiert Schroeder. Sein Ziel: das Geo-Studium so effizient wie möglich machen.

Auch die Studenten sind an der Gestaltung ihres Studiengangs beteiligt: Zum Semesterende hatten sich Dozenten und Kommilitonen zu einem Erfahrungsaustausch getroffen. Das Resümee sei positiv ausgefallen, so Schroeder. Doch es wurde auch konstruktive Kritik geübt: „Wir kamen zu dem Schluß, daß im ersten Semester noch mehr Grundlagen vermittelt werden können, als bisher“, berichtet Johannes Schroeder.

Da die zweite Generation der Geo-Studenten erst im Oktober starten wird, bleibt noch einige Zeit für Verbesserungsvorschläge. „Zum Wintersemester rechnen wir mit vielen Neuzugängen“, verkündet Schroeder optimistisch.“ Lars Klaaßen