Betr.: Pete Sampras und Andre Agasso

Wer die wahre Macht hat im Tenniszirkus, zeigt sich zur Zeit im Falle der beiden US-Cracks Pete Sampras und Andre Agassi (Foto). Während die deutschen Spitzenspieler Stich und Becker ihre Zunft durch peinsame Dauerrivalität in Mißkredit bringen, haben die beiden Amis von ihrem gemeinsamen Schuhfabrikanten die strikte Order erhalten, gemeinsame Sache zu machen. Und siehe, es funktioniert prächtig. Statt einander sanft zu sticheln, wie in der Vergangenheit, verbreitet das Duo Schwaden der Harmonie, reist brav und widerspruchslos in einer eigens gecharterten Concorde zum Davis- Cup nach Italien und produziert nebenher auch noch vorzügliches Tennis, besonders, wenn man gegeneinander antritt. Im Finale von Key Biscayne lieferten sich Sampras, der im Windschatten des Kahlkopfs aus Las Vegas allmählich sogar sein Langweiler-Image loswird, und sein Gegner wieder so spektakuläre Ballwechsel, daß alles von der endgültigen Genesung des Tennissports sprach. Diesmal siegte Agassi mit 3:6, 6:2, 7:6 (7:3). Foto: Reuter