Buchtstraße ausgebootet

■ Vertrag nur noch 5 Jahre - für monatlich 2.460 statt 1 Mark Kaltmiete

Die Naturfreundejugend Bremen erfuhr es vergangene Woche aus der Zeitung: Im Rahmen der Fragestunde in der Bürgerschaft machte Finanzsenator Fluß deutlich, daß der Vertrag mit der Naturfreundejugend über das Haus in der Buchtstraße in fünf Jahren voraussichtlich nicht um weitere fünf Jahre verlängert wird.

Damit setzte sich das Finanzressort über die Empfehlung der Jugendhilfedeputation hinweg: Die wollte die Option der Naturfreunde auf weitere fünf Jahre nur dann aufgeben, wenn „städtebauliche oder planerische Gründe“ gegen eine weitere Nutzung des Gebäudes durch die Jugendlichen sprächen und diesen eine entsprechende gleichwertige Alternative geboten würde. Aus diesem und wurde jedoch nun ein oder. Folge: Sobald sich in 5 Jahren ein Haus findet, muß die Naturfreundejugend aus dem Haus im exklusiven Zentrum ausziehen. „Eine reine vorsorgliche und theoretische Klausel“, meint Sachbearbeiter Dietrich aus dem Finanzressort, doch die Jugendlichen sind skeptisch.

Am Donnerstag erhielten sie den ersten Vertragsentwurf und damit die zweite Schreckensnachricht: Hatten sie bislang lediglich eine Symbolmiete von 1 Mark bezahlt, so verpflichtet der Vertrag zu einer monatlichen Mietzahlung von 2460,60 kalt. Ursprünglich wollten die am Vorgang beteiligten Finanz- und Sozialressorts durch die Erhebung einer Miete lediglich mehr Transparenz in die bis dahin ungeklärten Werte und Einnahmen städtischer Liegenschaften bringen. Das Sozialressort sollte die Kosten übernehmen. Doch dieses signalisierte jetzt in ersten Gesprächen mit Vertretern der Naturfreundejugend, daß es den von der Bremischen im Vertragsentwurf vorgesehenen Mietpreis nicht werde zahlen können.

Und was nun? „Also wir können das auch nicht zahlen“, versichert Vereinssprecher Martin Lugenbiehl. Daher stellte die Naturfreundejugend jetzt einen Antrag beim Sozialressort, die Miete zu übernehmen. Um bis zu einer Klärung zwischen den Ressorts den bisherigen Mietpreis zu halten, schickten die Naturfreunde den Vertragsentwurf postwendend an die Bremische zurück, denn: „So ist der für uns nicht haltbar.“ dah