Klimakatastrophe bald dreidimensional

■ Die ARD-Wetterkarte will uns den Regen ab Herbst in 3 D prophezeien

Frankfurt (AP) – Völlig neue Aussichten auf das Wetter will die ARD den Zuschauern ab dem 1. September eröffnen. Die bildschirmplatte Wetterkarte soll nach 35 Jahren von einer dreidimensionalen Wetterwelt aus dem Computer abgelöst werden. Wie Gulliver über Liliput wird der Zuschauer dann in Sekundenschnelle über das weite Land blicken können, das nicht schematisch wie bei der alten Wetterkarte, sondern real mit Bergen, Flüssen und Städten zu sehen sein soll.

Schon jetzt gibt die Wolkenvorhersage im Wetterbericht nach „Tagesschau“ und „Tagesthemen“ einen Eindruck von den neuen Möglichkeiten. Weiße bis graue Schwaden ziehen über das reale, vom Satelliten aus fotografierte Landschaftsbild – nicht zufällig, sondern genau nach den Daten des Deutschen Wetterdienstes. Diese erst eineinhalb Jahre alte Darstellungsweise ist aber noch zweidimensional und damit bald Schnee von gestern.

In der virtuellen Wetterwelt wird Regen dann künftig endlich wie richtiger Regen in einer echten Landschaft aussehen. „Wir experimentieren auch mit Geräuschen“, erklärt HR-Wetterredakteurin Christine Kolb, „um Wind oder Donner hörbar zu machen.“ Die neue Technik hat allerdings ihren Preis. Die einfachste Hardware- Ausstattung kostet rund 600.000 Mark, die aufwendigste etwa zwei Millionen. Und den echten Regen wird uns auch die teure Technik nicht ersparen können.