■ Bücher.klein
: Zum Erinnern

Kein Datum der Zeitgeschichte ist von größerem Gewicht als der 8. Mai 1945. Er ist die Metapher für das Ende der Nazidiktatur, Befreiung der Konzentrationslager, für Zerstörung von Ländern und Städten, für Flucht, Vertreibung und für die Chance eines neuen Anfangs, im Osten und im Westen. Fast alle deutschen Buchverlage würdigen diese Ereignisse mit einer Vielzahl von Neuerscheinungen oder Neuauflagen, fast so, als ob dies die letzte Chance wäre, Literatur an die Leser und Leserinnen zu bringen. Die „Stiftung Lesen“, eine 1988 gegründete Institution, heute unter der Schirmherrschaft von Roman Herzog arbeitend, hat daher einen kleinen Reader herausgebracht, als kleine Hilfe gedacht, um sich durch das Gestrüpp der Literatur schlagen zu können. Die Systematik — zum Beispiel „von Krieg und seinen Auswirkungen“ oder „vom Holocaust und seinen Schrecken“ – ist zwar sehr grob, dennoch hilfreich, um einen halbwegs fundierten Überblick über Erinnerungsliteratur, Lyrik, Sach- und Jugendbücher zu gewinnen. Leider nicht berücksichtigt wurden speziellere Untersuchungen zur Lokal- und Regionalgeschichte, und auch nicht die engagierten Buchproduktionen kleiner Verlage, wie beispielsweise der Edition Hentrich in Berlin.

Die 96 Seiten umfassende Zusammenstellung mit Kurzangaben zu den einzelnen Titeln enthält ebenfalls einen Überblick über TV-Programme von ARD, ZDF und arte zur Zeitgeschichte. Gegen Zusendung von drei Mark in Briefmarken sind die Leseempfehlungen „1945, Literatur gegen das Vergessen“ erhältlich bei:

Stiftung Lesen, Fischtorplatz 23, 55 116 Mainz aku