: Lettland bei Bonner Knöllchenparade ganz vorn
Diplomaten bezahlen in Deutschland nicht nur keine Steuern, sondern auch keine Strafzettel („Knöllchen“). Für die Stadt Bonn ein jährlich etwa 500.000 Mark teures Privileg. Insgesamt 15.376 mal verstießen die Fahrer der rund 160 Botschaften 1994 gegen die Straßenverkehrsordnung – und das nur im ruhenden Verkehr. An der Spitze der Unantastbaren mit Nummernschild „Null“ stand laut Stadtverwaltung die lettische Botschaft mit ihren fünf Fahrzeugen. 275 Knöllchen kassierten die Balten, gefolgt von den Mexikanern mit 23 Autos und 980 Übertritten.
Einziger Ausgleich für fehlende Druckmittel ist der jährliche Bericht Bonns an das Auswärtige Amt samt Bitte um Ermahnung. Ganz ohne Ermahnung blieb bislang nur der Vatikan. Er kassierte 1994 wie Tonga und Kambodscha kein Knöllchen. Der zweite Platz für gutes Parken ging an Polen, obwohl auf die Botschaft ganze 129 Autos gemeldet sind. Kanada, Großbritannien und Laos sind ebenso seit Jahren Verkehrsvorbilder. Foto: Gerald Hänel/GARP
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