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Elf Deutsche in Türkisch-Kurdistan festgenommen und des Landes verwiesen

Bonn/Frankfurt (AFP/rtr/taz) – Elf Deutsche, die am Sonntag im Südosten der Türkei festgenommen worden waren, sind gestern aus der Türkei abgeschoben worden. Sie waren in der Ortschaft Silvan verhaftet worden, als sie dort gegen die Verletzung der Menschenrechte in Türkisch-Kurdistan protestiert hatten. Der Sprecher des Darmstädter Kursdistan- Komitees, Jörg Schader, berichtete telefonisch aus Diyarbakir, die Mitglieder der Kurdistan- Gruppen aus Darmstandt und München seien nach Verhören des Landes verwiesen worden. Von Istanbul aus würden sie vermutlich heute nach Deutschland weiterfliegen. Zuvor hatte eine Sprecherin des Auswärtigen Amtes erklärt, die deutsche Botschaft habe sich für die Freilassung der Deutschen eingesetzt.

Am vergangenen Freitag hatte die türkische Armee dem Koordinationsbüro zufolge das Dorf Kurucayir mit Panzern und Hubschraubern angegriffen, alle Männer verhaftet und Frauen und Kinder stundenlang in der Dorfschule eingeschlossen. Die DorfbewohnerInnen seien gedemütigt und gequält worden. Weil sie sich geweigert hätten, mit der Armee zusammenzuarbeiten, sei ihnen vorgeworfen worden, die Rebellen der verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) zu unterstützen.

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