Kunst als Anklage gegen Krieg

■ Große Kollwitz-Ausstellung in Charlottenburg

„Schmerz und Schuld“ lauten die Themen einer großen Käthe- Kollwitz-Ausstellung, die ab Sonntag in Berlin stattfindet. Vorgestellt wird sie im Kollwitz-Museum in Charlottenburg. Die motivgeschichtliche Betrachtung des Werks der Berliner Graphikerin und Bildhauerin ist einem doppelten Anlaß gewidmet: dem 50. Jahrestag des Kriegsendes sowie dem Todestag der Künstlerin, der sich am 22. April zum 50. Mal jährt.

Es gehe darum, „Neues an den vermeintlich schon so vertrauten Arbeiten der Künstlerin zutage zu fördern“, betonte Museumsdirektor Martin Fritsch gestern. Rund hundert sorgsam ausgewählte Zeichnungen, Graphiken und Plastiken der Kollwitz, die Trauer, Tod, Verzweiflung, Krieg und Zerstörung thematisieren, wurden in „Zwiesprache“ mit etwa vierzig Werken von Zeitgenossen und vielbewunderten Vorbildern gesetzt, darunter Ernst Barlach, Max Klinger, Georg Kolbe oder Auguste Rodin. Vierzig Leihgeber wirkten an dem Projekt mit.

Die Kollwitz als Anklägerin sozialer Ungerechtigkeit war mit gleicher Leidenschaft Pazifistin aus christlicher Motivation. Zu sehen sind unter anderem Arbeiten aus so bekannten Graphik-Zyklen wie „Bauernkrieg“ und „Weberaufstand“, die beide um die Jahrhundertwende entstanden. dpa