Zwei neue Anklagen wegen Oklahoma

■ Inzwischen 93 Leichen geborgen

Oklahoma City (AFP) – Sechs Tage nach dem verheerenden Bombenanschlag von Oklahoma City haben die US-amerikanischen Behörden am Dienstag (Ortszeit) gegen zwei weitere Männer Anklage erhoben. Den Brüdern James und Terry Nichols, die sich bereits seit Freitag als Zeugen in Polizeigewahrsam befanden, werde Verschwörung zum Zwecke des Bombenbaus vorgeworfen, teilten die Justizbehörden in Milan im US-Bundesstaat Michigan mit. Formal sei jedoch noch keine Verbindung zum Anschlag von Oklahoma hergestellt worden. Bundesstaatsanwalt Saul Green teilte mit, in die Verschwörung der als rechtsextrem geltenden Brüder sei auch Timothy McVeigh verwickelt, gegen den bereits wegen des Anschlags von Oklahoma City Anklage erhoben wurde. Das Komplott, das den drei Männern zur Last gelegt werde, habe der Beschaffung von Waffen und der Herstellung „kleinerer Sprengkörper“ in Michigan zwischen 1992 und 1994 gedient.

Die US-Bundespolizei FBI erstellte unterdessen ein neues Phantombild eines weiteren Hauptverdächtigen, nach dem intensiv gefahndet wird. Er sei höchstwahrscheinlich bewaffnet und „sehr gefährlich“. Nach den präzisierten Angaben meldete sich ein Hoteldirektor aus Junction City im Bundesstaat Kansas. Er berichtete, ein Mann, auf den diese Beschreibung passe, habe am 17. April in seinem Hotel übernachtet.

Aus den Trümmern des zerstörten Regierungsgebäudes in Oklahoma City wurden nach Angaben örtlicher Behörden bis Mittwoch 93 Tote geborgen, über 130 Menschen wurden immer noch vermißt. Präsident Clinton und der US-Senat sprachen sich unterdessen für die Verhängung der Todesstrafe gegen die Attentäter aus.

Reportage Seite 11