USA: Kindesmißhandlung boomt

Washington (AP/taz) – In den Vereinigten Staaten von Amerika kommen mehr Babys und Kleinkinder infolge von Mißhandlung durch ihre Eltern ums Leben als bei Unfällen aller Art. Laut einer jetzt veröffentlichten Studie des Regierungsausschusses für Kindesmißhandlung und -vernachlässigung sterben in den USA jährlich mindestens 2.000 Kinder – die meisten unter vier Jahre alt – infolge häuslicher Gewalt; weitere 18.000 Kinder tragen bleibende Schäden und 142.000 schwere Verletzungen davon. Die meisten körperlichen Mißhandlungen schreibt der Bericht wütenden oder unter Streß stehenden Männern zu: Vätern, Stiefvätern oder anderen männlichen Erziehungsberechtigten. Die Kleinkinder würden von ihnen geschlagen, brutal geschüttelt, erstickt, in kochendes Wasser getaucht oder auf andere erschreckende Weise mißhandelt. Mütter seien hingegen meist verantwortlich für den Tod durch grobe Vernachlässigung. „Mißhandlung und Vernachlässigung sind zur größten Bedrohung von Kleinkindern in Amerika geworden“, heißt es in dem Bericht, der zahlreiche Einzelfälle auflistet.