Schwere Kämpfe in der Krajina

■ Kroaten und Serben wollen verhandeln

Zagreb/Sarajevo (dpa) – Die UN-Friedenstruppen haben gestern die letzten Vorbereitungen zur Evakuierung von möglicherweise mehreren tausend Serben aus dem eingekesselten Westslawonien getroffen. Unterdessen flackerten trotz der am Vortag von der UN-Führung vermittelten sofortigen Feuereinstellung noch vereinzelte Kämpfe am Rande des von der kroatischen Armee eingekesselten Serbengebiets auf. In der Frontstadt Pakrac kam es am Nachmittag zu schweren Kämpfen. Verteidigungsminister Gojko Susak berichtete vor dem Parlament in Zagreb, serbische Truppen hätten versucht, auch nach Inkrafttreten der Waffenruhe aus dem Kessel auszubrechen. Abseits des Kampfgeschehens registrierten UN-Beobachter „massive Plünderungen“ der Kroaten in der zu Wochenbeginn zurückeroberten Stadt Okucani. „Es wird im Moment einfach alles ausgeplündert“, sagte ein UN-Sprecher.

Die Kroaten und Krajina-Serben erklärten sich inzwischen zu einem Treffen in Genf bereit. Die Vermittler für das ehemalige Jugoslawien, David Owen und Thorwald Stoltenberg, teilten mit, beide Seiten hätten sich auf Verhandlungen unter Vermittlung von UNO und EU geeinigt. Der Termin sei jedoch noch nicht geklärt. Seite 8