Schöne Wochenenden mit der Bahn werden teurer

■ Gruppentickets kosten doppelten Preis / Busse und U-Bahnen zum Teil inklusive

Berlin (taz) – Der Preis für ein Wochenende im Nahverkehrszug steigt. Ab dem 27. Mai verlangt die deutsche Bahn 30 Mark für den Fahrschein, mit dem bis zu fünf Leute den ganzen Samstag und Sonntag durch die Gegend juckeln können. Bisher war das Schönes- Wochenende-Ticket nur halb so teuer. Dafür aber dürfen die KundInnen künftig auch Busse, U- und Straßenbahnen benutzen – vorausgesetzt, die Bahn hat einen entsprechenden Vertrag mit dem Verkehrsverbund ausgehandelt.

Zehn der dreizehn größten Verbünde haben bereits zugestimmt, verkündet Hartmut Sommer, Nahverkehrssprecher der Bahn. In München und Berlin werden die Reisenden jedoch zunächst keinen Vorteil für den doppelt so hohen Preis bekommen. „Aber wir sind guter Dinge, daß sich das bald ändert“, versucht Sommer zu beruhigen.

Das im Februar eingeführte 15-Mark-Ticket ist ein Verkaufsschlager. Im Durchschnitt stellen die SchalterbeamtInnen 160.000 Gruppentickets pro Woche aus. Und wenn ein Spitzenspiel der Bundesliga, ein verkaufsoffener Samstag und schönes Wetter zusammenfallen, dann kommen auch schon einmal 200.000 Kleingruppen auf die Schiene.

Nach Berechnungen der Bahn hat sich die Auslastung von Nahverkehrszügen an Sams- und Sonntagen von zehn auf 35 Prozent erhöht. 1.000 der 50.000 dann in Deutschland verkehrenden Züge sind brechend voll. „Da stehen die Leute gequetscht wie die Heringe“, so Sommer. Um Entlastung zu schaffen, hängt die Bahn zunehmend neue Wagen an. Aber überall geht das nicht: Zwischen Hamburg und Sylt beispielsweise zieht die Lok schon jetzt zehn Waggons. Für noch längere Züge aber reichen die Bahnsteiglängen nicht. aje

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