Deutschland als schülerfreie Zone

■ Aber erst im nächsten Jahrtausend, zuvor steigen die Zahlen

Bonn (AFP) – Die Zahl der Schüler in der Bundesrepublik wird in den nächsten zwanzig Jahren auf 10,8 Millionen sinken. Das sind gut eine Million Schüler weniger als noch vor zwei Jahren. Die Zahlen gehen aus einer neuen Prognose hervor, die die Kultusministerkonferenz (KMK) gestern vorlegte.

Ursache für die Entwicklung sei der sowohl in den alten als auch in den neuen Bundesländern erwartete Geburtenrückgang. Die Prognose sei eine „wichtige Grundlage für die weiteren schulpolitischen Planungen“, hieß es von seiten der KMK. Außerdem seien die neuen Zahlen die Voraussetzung für eine Vorhersage der Entwicklung im Hochschulbereich. Steigende Schülerzahlen werde es nur noch bis zum Ende des Jahrtausends geben. Für das Jahr 1999 rechnen die Kultusminister mit 12,9 Millionen Schulbesuchern.

Die Zahl der Absolventen mit Hoch- und Fachhochschulreife steigt von 288.500 im Jahr 1993 bis zum Jahr 2008 auf 408.100 an. Fünf Jahre später verringere sie sich auf 361.100. Zwar würden die Schülerzahlen in den alten Bundesländern noch bis zum Jahr 2005 deutlich von 9,1 Millionen in 1993 auf 10,6 Millionen steigen. Danach werden sie bis 2015 wieder auf 8,9 Millionen sinken. Die Zunahme verzeichnet vor allem die Sekundarstufe II. Die Zahl der Absolventen mit Hoch- und Fachhochschulreife werde in den alten Ländern im Jahr 2010 allerdings auf 327.400 zunehmen. Fünf Jahre später gebe es einen Rückgang auf 312.800. Für die neuen Bundesländer wird ein Rückgang der Schülerzahlen von 3,06 Millionen auf 1,7 Millionen im Jahr 2010 erwartet. Danach werde es bis 2015 wieder eine leichte Steigerung auf 1,9 Millionen geben.