Lufthansa und SAS kooperieren

■ Verbesserung der Anschlüsse sowie Ausweitung der Ziele geplant / „Umfangreichstes Luftverkehrsnetz Europas“

Frankfurt/Stockholm (AP) – Die Lufthansa ist ihrem Ziel, die Nummer eins im europäischen Luftverkehr zu werden, einen entscheidenden Schritt nähergekommen. Gestern besiegelte die Kranich-Linie in Kopenhagen mit der skandinavischen SAS ein umfangreiches Kooperationsabkommen. Mit der Verknüpfung des Angebots beider Unternehmen werde „das größte und umfangreichste Luftverkehrsnetz“ Europas aufgebaut. Über die Abstimmung der Flugpläne sollen die Anschlüsse an den internationalen Verkehrsdrehscheiben verbessert sowie die Zahl der Ziele erhöht werden, erklärte die Lufthansa in Frankfurt.

Die Zusammenarbeit bedarf noch der Zustimmung der EU- Kommission und soll im Januar nächsten Jahres beginnen. Den Angaben zufolge sollen die SAS- Passagiere verstärkt das weltweite Netz der Lufthansa nutzen, während die Lufthansa von der besseren Anbindung ans innerskandinavische Netz und von den europäischen und internationalen Strecken der SAS profitieren möchte.

Der Flugplatz in Kopenhagen soll eine Drehkreuzfunktion für Flüge von und nach Skandinavien, zwischen den Ostsee-Anrainerstaaten und für den Flugverkehr zwischen Europa und Nordostasien übernehmen. Frankfurt wird wichtigstes Drehkreuz für Flüge zwischen Deutschland und europäischen Zielen sowie für den Interkontinentalverkehr. Auch beim Marketing und Vertrieb wollen beide Gesellschaften enger zusammenarbeiten. Dies gelte auch für die Bodendienste. Terminals und Lounges sollen künftig gemeinsam genutzt werden. Die Identität der Partner soll aber bewahrt bleiben.

Die Lufthansa hat in den vergangenen Jahren eine Vielzahl von Kooperationsabkommen unterzeichnet, so 1994 mit Thai Airways und 1993 mit dem US-Unternehmen United Airlines sowie der brasilianischen Varig. Experten gehen davon aus, daß nur wenige große Luftverkehrsgesellschaften in naher Zukunft den knochenharten Wettbewerb im Welt-Luftverkehr überstehen werden. Im vergangenen Jahr transportierte die Kranich-Linie zwölf Millionen Passagiere, die SAS kam auf 8,7 Millionen. Die Hälfte der skandinavischen Linie ist noch im Besitz der drei Staaten Schweden, Dänemark und Norwegen, der Rest in privater Hand.