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Strauchwerk fürs Wohlfühlen

■ Am Sodenmatt werden nach Jahrzehnten die Grünflächen saniert

Eigentlich ist es nichts Besonderes, wenn in einem Wohngebiet die Außenanlagen saniert werden – zumal, wenn seit 30 Jahren nichts mehr passiert ist. Das aber, was im Huchtinger Sodenmatt vorgesehen ist, ist mehr als bloße Sanierung. Dort fiel gestern, mit einem symbolischen Spatenstich, der Startschuß für ein umfangreiches Umgestaltungsprojekt der Wohnanlage. Das Besondere an diesem Projekt: Die Mieter sind maßgeblich an der Planung der Arbeiten beteiligt. Und nicht nur an der Planung. Die Mieter können sich auch direkt mit Tips und Wünschen an die Baufirmen wenden. „Ich suche immer den direkten Kontakt zu den Mietern“, so der Vertreter einer Baufirma.

Die Sodenmatt-Häuser sind mittlerweile gründlich renoviert: Die Dächer und Giebel wurden isoliert und die Häuser insgesamt gestrichen. Aber die Außenanlagen! Die 30 Jahre Untätigkeit sind deutlich zu sehen. Die Gehwegplatten sind teilweise gebrochen oder abgesenkt, und auf dem Rasen kommt oft die nackte Erde zum Vorschein. Der verwitterte Sandkasten in der Ecke lädt mit seinem alten schmutzigen Sand kein Kind zum Spielen ein.

Im Rahmen der Umgestaltung sollen Bäume und Sträucher gepflanzt, Rasenflächen, Spielplätze, ein Bolzplatz und zusätzliche Wege angelegt werden. „Endlich wird der Trampelpfad hinterm Haus, über den ich seit 30 Jahren morgens zur Arbeit gehe, zu einem richtigen Weg gemacht“, sagte eine Frau, die seit dem Bau am Sodenmatt wohnt.

Mit der Einbeziehung der Mieter wolle man erreichen, daß sie sich mit dem Wohngebiet identifizieren und deshalb stärker auf den Erhalt der Anlagen achten, so GEWOBA-Chef Klaus Stadler. Die Grundlage für das Projekt, das mit 100.000 Mark vom Bauressort und 150.000 Mark von der GEWOBA finanziert wird, ist ein Kooperationsvertrag zwischen dem Amt für Soziale Dienste und der GEWOBA vom Juli letzten Jahres. Inga Neumann vom Amt für Soziale Dienste hofft, daß das Projekt nach der ersten Phase mit neuen finanziellen Mitteln fortgeführt werden kann. Auch in anderen Teilen Bremens seien derartige Projekte geplant . sch

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