Letzter Schrei - trauern neben Särgen?

■ Bestattungsinstitut mit neuem Service

Ein neues Institut bietet den BremerInnen seine Dienstleistung an: „LichtBlick“. Sein Angebot: Gesprächskreise für Trauernde und betreuende Angehörige. Dahinter steckt das Institut Schomaker, ein Bestattungsinstitut. Wie, neben der Sargschausammlung über die Probleme bei der Pflege Todkranker reden? Auch eine Art von Kundenwerbung.

Doch solche Unterstellungen wischt Margarete Breiling, Mitinhaberin des Bestattungsinstituts, beiseite: Erstens seien die Räume für die Gesprächskreise ganz woanders untergebracht (nämlich in der Schomaker Firma für Versicherungen), zweitens sei ja niemand verpflichtet, anschließend die Beerdigung bei Schomakers auszurichten, deswegen habe man ja den anderen Namen, „LichtBlick“, gewählt.

Und ohnehin bestehe großer Bedarf: „Wie oft sind die Leute nach der Beerdigung zu uns gekommen, um mit uns zu sprechen, weil wir eben Vertrauenspersonen sind.“ Und großen Bedarf gebe es auch schon „vorher“, vor dem Tod, bei den pflegenden Angehörigen. Angebot von „LichtBlick“ also: einmal monatlich einen Kurs für 20 Mark unter Anleitung einer Trauerrednerin und Sozialtherapeutin (Info: 12700). Noch allerdings „trägt“ sich das Angebot nicht.

„Eigentlich sollten sowas unabhängige Stellen machen und vor allem kostenlos", findet Michael Melms von Pro Senectute. Solche Gruppen für pflegende Angehörige gibt es zum Beispiel bei Pro Senectute (Tel. 591200) und seit kurzen bei vielen Krankenkassen (Info z.B. unter Tel: 3655337). Nach dem Pflegegesetz steht Pflegenden nicht nur ein Pflegekurs, sondern auch psychosoziale Betreuung zu. cis