Medienverhalten

■ betr.: „Der Rückzug auf die türki schen Medien“, taz vom 9. 5. 95

Mit großem Interesse haben wir den obenstehenden Artikel gelesen. Das Medienverhalten der türkischen Minderheit kann uns nicht gleichgültig sein. Auch die türkischsprachigen Sender bedürfen unserer Aufmerksamkeit. Die bisherige staatliche Medienpolitik, die der türkischen Regierung ein faktisches Monopol bei türkischsprachigen Fernsehsendern einräumt, verstärkt die Ausgrenzung der türkischsprachigen Menschen und liefert sie rassistischer und nationalistischer, insbesondere kurdenfeindlicher Propaganda aus. Die Türkei ist kein parlamantarisch-demokratischer Staat, sondern wird von einem Regime regiert, das man mit dem Apartheid- Regime Südafrikas oder dem Italien Mussolinis vergleichen kann. [...]

Die Spendenkampagne für den Krieg in Südkurdistan sollte zum Anlaß genommen werden, den türkischen Staatssender TRT-INT in Deutschland endlich zu verbieten. Der Weiterbetrieb dieses Senders in Deutschland verhindert die Integration unserer türkischen MitbürgerInnen und ist schädlich für die politische Kultur der Bundesrepublik. Die Alternative hierzu ist ein öffentlich-rechtlicher türkischsprachiger Sender, der von anerkannten demokratischen Oppositionsgruppen aus der Türkei kontrolliert werden muß. Eckhard Fascher, Kreis-

vorstandssprecher von Bünd-

nis 90/ Die Grünen, Göttingen;

Dana Mahmood, Antifa Südkur-

distan, Göttingen