Konferenz über Ruanda-Tribunal

■ Geld für Prozesse gesucht / Kommissionsbericht zu Kibeho

Kigali (AFP/dpa) – In Ruandas Hauptstadt Kigali begann gestern eine zweitägige Vorbereitungssitzung für das geplante Ruanda-Völkermordtribunal. Der Vorsitzende Richter Richard Goldstone hatte die Konferenz, an der unter anderem Vertreter von 21 Geberländern teilnehmen sollen, einberufen, um die Finanzierung des Tribunals zu sichern. Bisher gibt es nur ein rudimentäres, mit fünf Menschen besetztes Anklagebüro in Kigali.

Die nach dem Massaker an mehreren tausend Flüchtlingen in einem Lager in Kibeho eingerichtete internationale Untersuchungskommission legte derweil gestern erste Ergebnisse vor. Sie warf den Regierungstruppen vor, das Feuer auf die Flüchtlinge eröffnet, Massenhinrichtungen vorgenommen und Gewalt in einem völlig unverhältnismäßigen Ausmaß angewandt zu haben. Allerdings sei das Massaker nicht vorgeplant gewesen, und Milizen unter den Flüchtlingen seien für einen Teil der Todesfälle verantwortlich.