Drei Mann für Bremen

■ Bei der SPD-Urwahl für den Bürgermeister kandidieren drei Genossen

Bremen (taz) – Wenn in Bremen am 11. Juni alle SPD-Mitglieder an die Urne gerufen werden, um zwischen einer rot-grünen Koalition mit hauchdünner Zwei- Stimmen-Mehrheit oder der Großen Koalition mit der CDU zu entscheiden, dann dürfen sie auch ihr Votum für den Nachfolger des zurückgetretenen Regierungschefs Klaus Wedemeier abgeben. Dabei haben sie die Wahl zwischen drei Kandidaten. Neben Bildungssenator Henning Scherf haben gestern auch Bremens Finanzsenator Manfred Fluß und der ehemalige Staatsrat und heutige Geschäftsführer einer Fernsehproduktions- Gruppe, Hans-Helmut Euler, ihre Kandidatur angemeldet.

Während Scherfs Herz für Rot- Grün schlägt, er eine Große Koalition aber trotzdem nicht ausschließt, stehen Fluß und Euler nur dann als Präsident des Senats zur Verfügung, wenn sich die SPD für eine Große Koalition entscheidet. Die beiden kennen sich auch privat gut und spielen zusammen Tennis. Ihre parallele Kandidatur gegen Henning Scherf hatten sie aber offenbar nicht abgesprochen. Euler zeigte sich gestern nachmittag „überrascht“, daß Fluß eine Stunde zuvor ebenfalls seine Kandidatur bekanntgegeben hatte. Euler: „Sachlich liegen wir ganz nah beieinander. Und letzte Woche hat Fluß mir noch gesagt, er würde mich unterstützen.“

Im Vorfeld der Urabstimmung haben Sondierungsgespräche der SPD sowohl mit den Grünen als auch mit der CDU gezeigt, daß eine ausreichende inhaltliche Grundlage für jede der beiden möglichen Koalitionen vorhanden wäre. Dirk Asendorpf