■ Neuer Studiengang: Elektronische Miniaturen
Wenn in Zukunft ein Arzt eine Spritze gibt, muß da nicht unbedingt ein Medikament drin sein. Es könnte auch ein winziger Sensor sein, der durch den Körper schießt und nach Verkalkungen sucht. Derartige Winzlinge gehören zur Spezies der Mikrosysteme. In ein paar Jahren könnten auch AbsolventInnen der Hochschule Bremen solche Systeme mitentwickeln. Die Hochschule richtet nämlich zum Wintersemester 95/96 einen „Internationalen Studiengang für Mikrosystemtechnik“ ein. Allerdings bekommen die Studierenden nur dann ein Diplom, wenn sie mindestens ein Jahr im Ausland studieren.
Die Mikrosystemtechnik verknüpft Sensoren direkt mit der Steuerungs- und Regelelektronik zu einem System. „Ständig zu verkleinern“, das sei das Ziel, sagt Hanns Eberhardt, Gründer des Studiengangs. Auf diesem Gebiet wird in den nächsten Jahren ein Innovationsschub erwartet. Deshalb wird das Projekt auch aus dem Investitionssonderprogramm (ISP) gefördert. Eine Bedingung für diese Förderung war, daß die Hochschule eng mit der Wirtschaft zusammenarbeitet. Dadurch können die Studenten praxisnah studieren und haben später gute Berufsaussichten.
Eberhardt glaubt, daß der Studiengang besonders für Frauen interessant ist. Als Gründe führt er die „physikalischen Inhalte und die Schwerpunkte Design und Fremdsprachen“ an. Ab Herbst können 30 Leute Mikrosystemtechnik studieren. Wenn ein geplantes Gebäude in ca. zwei Jahren fertig ist, sollen es noch mehr werden. sch
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