US-Embargo gegen Iran

■ Handelsboykott in Kraft getreten

Washington (dpa) – 30 Tage nach Unterzeichnung einer entsprechenden Anordnung von Präsident Bill Clinton ist ein völliger US-Handelsboykott gegen Iran in Kraft getreten. Die USA hatten die Maßnahme gegen Teheran mit dessen angeblicher Unterstützung für den internationalen Terrorismus begründet. Die mehrfache Aufforderung der USA an ihre Verbündeten in Europa, sich den Sanktionen anzuschließen, hatte keine Rückendeckung gefunden.

Nach der seit Mittwoch geltenden Anordnung Clintons ist auch der Erwerb von iranischem Erdöl verboten. Im vergangenen Jahr hatten US-Konzerne iranisches Öl im Wert von drei bis vier Milliarden Dollar gekauft. Die amerikanischen Exporte beliefen sich auf 326 Millionen Dollar (rund 456 Millionen Mark). Sensible Exportgüter waren bisher bereits beschränkt.

Ungeachtet der Sanktionen dürfen künftig ausländische Töchter von US-Konzernen weiterhin iranisches Erdöl kaufen. Sie müssen allerdings beweisen, daß sie von der Muttergesellschaft unabhängig sind. Experten gingen nach Verhängung der neuen Sanktionen davon aus, daß Teheran ohne große Schwierigkeiten andere Abnehmer für sein Öl finden dürfte, falls die US-Konzerne ausfallen.