Comenius-Garten wurde eröffnet

Als ein „Symbol für die preußische, für die Berliner Toleranz“ hat der Regierende Bürgermeister Diepgen den Comenius-Garten im Böhmischen Dorf in Neukölln bezeichnet. Er vereine Religion, Gartenbau und Wissenschaft und verbinde die Tradition des Humanismus mit einer gewissen Naturmystik, die das Leben und Werk des Johann Amos Comenius geprägt haben, sagte Diepgen gestern im Beisein des Prager Oberbürgermeisters Jan Koukal anläßlich der Einweihung. Die 7.000 Quadratmeter große und 4 Millionen Mark teure Anlage dient dem Andenken an den Pädagogen, Theologen und Weltbürger Comenius (1592 bis 1670) und soll zugleich an die Ansiedlung böhmischer Glaubensflüchtlinge vor über 250 Jahren in Rixdorf durch König Friedrich Wilhelm I. von Preußen erinnern. Solche Toleranz benötige Berlin heute in ganz besonderer Weise, betonte Diepgen, der am Vortag eine Städtepartnerschaft mit Prag unterzeichnet hatte. Nach dem Fall der Mauer sei Berlin wie keine andere deutsche Stadt zum Schmelztiegel zwischen Ost und West geworden.ADN