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KommentarKehrtwende

■ Grüne wieder Opposition light

Schneller als die Polizei erlaubt haben die Grünen vom intensiven Werben um den Koalitionspartner SPD in ihre altvertraute Rolle als Opposition light zurückgefunden. Wenn es im Scheitern des grünen Spitzenkandidaten Ralf Fücks bei der Wahl des Fraktionsvorstands neben gruppendynamischen Zusammenhängen auch noch einen politischen Grund gibt, dann den, daß sich die deutliche Mehrheit der grünen ParlamentarierInnen mit der künftigen Großen Koalition weniger im konkreten Detail als in vertrauter ideologischer Frontenstellung anlegen will.

Wollte sich die grüne Fraktion auch in der Opposition als regierungsfähig zeigen, würde sie Fücks nicht auf die Hinterbank schicken. Dann würde sie ihren erfahrensten Politiker mit seinen haarklein durchgerechneten Gegenkonzepten nach vorne schicken und im direkten Schaukampf gegen Scherf und Nölle antreten lassen.

Die Grünen gehen jetzt den einfacheren Weg. Wer gegen jedes rot-schwarze Sparkonzept von vornherein einfach protestiert, der hat womöglich sogar den größeren Erfolg, wenn es in vier Jahren wieder an die Urnen geht. Da stört es in der Öko-Partei offenbar kaum jemanden, wenn sie Fücks damit demütigt. Er ist es schließlich gewöhnt. Nicht erst als Senator ist er einem Mißtrauensvotum zum Opfer gefallen. Schon als Bundesvorstandssprecher wurde er von seinen Freunden hängengelassen. Dirk Asendorpf

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