Scherf wird Stadt-Chef

■ CDU und SPD in Bremen beginnen ihre Personalprobleme friedlich zu lösen

Bremen (taz) – Die ersten Personalentscheidungen für die Große Koalition in Bremen zwischen SPD und CDU sind gestern gefallen: Hennig Scherf (SPD), bisher Bildungssenator, wird für die kommenden vier Jahre Präsident des Senats und Regierungschef. Ulrich Nölle, Spitzenkandidat der CDU, wird zweiter Bürgermeister und übernimmt das Finanzressort. Der Deal: Der Präsident der Bürgerschaft kommt aus den Reihen der CDU. Der Bürgerschaftsabgeordnete Reinhard Metz hat für diesen Posten seine Kandidatur angemeldet. Der langjährige Chef der SPD-Fraktion, Claus Dittbrenner, der ebenfalls Interesse an diesem Posten bekundet hat, will sich jetzt um den Posten des Vizepräsidenten bewerben.

Die Entscheidung für das Personalpaket war auf den Fraktionssitzungen von CDU und SPD jeweils einstimmig und ohne Enthaltungen gefallen. Über weitere Personalentscheidungen muß noch verhandelt werden.

SPD und CDU haben sich auf acht statt elf Senatsressorts geeinigt – beide Parteien werden je vier SenatorInnen stellen. „Ich sehe die acht Menschen des neuen Senats schon vor meinem geistigen Auge“, sagte Scherf. Wer die neuen Senatoren sein sollen, verschwieg er. Zwei der Posten sollen Frauen erhalten. Auswärtige BewerberInnen seien nicht im Gespräch. Das bestätigte auch Nölle. In der Stadt waren Gerüchte laut geworden, die Bremer CDU wolle den Hamburger CDU-Politiker Hartmut Perschau in ein Senatsamt hieven. kes