Akt gegen Schwule

■ Delegation wurde im Weißen Haus mit Handschuhen empfangen

Washinton (AFP) – Diskriminierung im Weißen Haus: Mit Empörung und lautstarkem Protest haben führende Homosexuellen- verbände in den USA jetzt darauf reagiert, daß eine hochrangige Delegation von Homosexuellen bei einem Besuch des Vizepräsidenten von Sicherheitsbeamten mit Kautschukhandschuhen empfangen wurde.

Ein Sprecher der Gruppe, der Stadtverordnete Mike Nelson aus Carrboro im US-Bundesstaat North Carolina, bezeichnete das Verhalten der für die Sicherheit des Präsidenten zuständigen Secret-Service-Männer am Donnerstag als „beleidigend“.

Das US-Finanzministerium als zuständige Aufsichtsbehörde veröffentlichte am Mittwoch eine Erklärung, in der sich der Chef des Secret Service, Eljay Brown, für den „unglücklichen Akt“ seiner Beamten entschuldigte. Der Sprecher des Weißen Hauses, Mike McCurry, nannte das Verhalten ein „Mißverständnis“.

Der Vorfall ereignete sich bereits am Dienstag, als etwa 50 homosexuelle Lokalpolitiker und Funktionäre zu einem Empfang durch Vizepräsident Al Gore am Sitz des Präsidenten eintrafen. Als sich die Gruppe der Sicherheitsüberprüfung durch die Beamten des Secret Service näherte, zogen sich diese Handschuhe aus Kautschuk über. „Daß so etwas selbst im Weißen Haus passieren kann, beweist die erschreckende Unkenntnis über Aids“, erklärte Steve Michael, Sprecher der Homosexuellenbewegung „Act Up“.