Sport und Politik weg?

■ Lehrerkürzungen an Berufsschulen

Soll man die Fächer Politik und Sport für BerufsschülerInnen streichen, oder Wirtschaft? Vor solchen qualvollen Entscheidungen steht derzeit zum Beispiel das Schulzentrum Walliser Straße mit seiner Vollzeit-Berufsschule und seiner kaufmännischen Teilzeit-Berufsschule. Anlaß für diese Qual ist die vom Senator erlassene Kürzung der Lehrerstunden auf 87 Prozent der erforderlichen Stunden. Hintergrund: LehrerInnen aus dem Sekundarbereich II sollen in den Sekundarbereich I versetzt werden.

Die Schulkonferenz der Berufsschulen im SZ Walliser Straße empfinden diese Kürzungen als besonders bitter, hatten sie doch eben mehrere Klassen im Matheunterricht geteilt, um der bisherigen 50prozentigen Durchfallquote zu begegnen. In Frage gestellt würden durch die Kürzungen aber auch die Übungsfirmen in der Höheren Handelsschule. Dort schreiben jeweils zwei LehrerInnen die Rechnungen und Bestellungen, die die SchülerInnen dann in den diversen Abteilungen bearbeiten. „Ein Lehrer schafft das nicht allein“, sagt der Lehrer Wolfram Stein.

Protestiert hat nun auch die IG Metall Bremen: Wieviel ist eine Aussage des Bildungssenators eigentlich wert, wenn sie nicht einmal ein dreiviertel Jahr Bestand hat, fragt die IG Metall. Denn noch im Herbst 1994 habe die Bildungsbehörde versichert, daß eine Kürzung der Berufsschulstunden von 12 auf 10 nicht geplant sei. cis

Zu diesem Thema lädt die Schulkonferenz des SZ Walliser Straße lädt am Mittwoch um 11.40 zu einer Schulversammlung mit Bildungsdeputierten (Aula).