Autos gibt's in Posemuckl auch

■ betr.: „Regierung wegpacken“, taz vom 14. 6. 95

Es ist doch nicht zu fassen! Da hat Berlin durch Christos Reichstagsverhüllung die Chance, als außergewöhnliche Kulturstadt weltweit Aufmerksamkeit zu finden. Und Verkehrssenator Haase zusammen mit dem Regierenden Bürgermeister Diepgen denken nur noch Autofahrn, Autofahrn, Autofahrn. So kommt das Image dieser Stadt nie auf einen grünen Zweig.

Wie oft betont der Verkehrssenator Haase, wie gut und leistungsfähig doch Berlins öffentlicher Nahverkehr im Vergleich zu anderen Metropolen sei. Wenn es wegen Christos Reichstagsverhüllung am Brandenburger Tor für den Autoverkehr mal etwas enger wird, sollte der Verkehrssenator zusammen mit dem Regierenden Bürgermeister die Autofahrer zum Umsteigen auf S- und U-Bahn, Tram und Bus auffordern. [Und auf Berlins Wasserstraßen gibt's auch keinen Stau. d.sin].

Wer meint, die Touristen wollten in einer Metropole Autoverkehr erleben, lebt hinterm Mond. Um Autos zu sehen, kommen die Touristen sicherlich nicht nach Berlin. Denn die gibt es selbst in Posemuckl – und auch dort reichlich. Ingo Franßen, Berlin