Strom aus Plutonium

■ In Gundremmingen werden MOX-Brennelemente einsetzen

Gundremmingen (dpa) – Die Betreiber des AKW Gundremmingen an der Donau wollen Ende Juli mit der Stromerzeugung aus Plutonium beginnen. Der Reaktor C war am Wochenende routinemäßig für Wartungsarbeiten abgeschaltet worden. Von den 192 neu zu ladenden Brennelementen werden demnach 16 nicht nur aus Uran, sondern zu vier Prozent aus dem hochgiftigen Plutonium 239 bestehen. Die Betreiberfirmen RWE und Bayernwerke wollen auf diese Weise den „Plutoniumberg“ abtragen, der durch die Wiederaufarbeitung abgebrannter Brennstäbe bei ausländischen Vertragsfirmen entstanden ist.

Anfang April dieses Jahres hatte der bayerische Verwaltungsgerichtshof (VGH) den Weg dafür frei gemacht. Nach Darstellung der Initiative „Schutz vor MOX“, hinter der zahlreiche Organisationen sowie Grüne und SPD stehen, kommt es damit in Gundremmingen zu einer „Weltpremiere“. Noch nie zuvor seien für kommerzielle Zwecke in Atomkraftwerken, die mit Siedewasserreaktoren ausgerüstet sind, plutoniumhaltige Brennstäbe verwendet worden.