Billiger Wohnraum

Das Kabinett hat gestern ein Konzept gebilligt, wie nach Berlin umziehende Parlamentarier und Bedienstete mit Wohnraum versorgt werden sollen. Bundesbauminister Klaus Töpfer sagte, zwar sollten 20.000 Arbeitsplätze verlagert werden. Die Zahl der vom Umzug betroffenen Beschäftigten solle aber deutlich geringer gehalten werden. Zwischen Bonner und Berliner Behörden und Einrichtungen werde ein systematischer Arbeitsplatztausch stattfinden. Töpfer sagte, nach dem derzeitigen Stand der Planungen würden in Berlin rund 12.000 Wohnungen benötigt. 8.000 Neubauwohnungen sollten an 73 Standorten auf Bundesflächen errichtet werden. 4.000 Wohnungen könnten aus dem Bestand der ehemaligen Wohnungen der Alliierten gedeckt werden. Diese sollten bis zum Zeitpunkt des Umzugs zwischenvermietet werden und nicht unnötig leerstehen. Anspruch auf die Wohnungen haben nach Angaben des Ministers nicht nur die Bediensteten des Bundes, sondern auch Mitarbeiter der Fraktionen und der Abgeordneten, sofern sie mindestens halbtags beschäftigt sind. Die Miete in den Neubauwohnungen beträgt 16 Mark Brutto-Kaltmiete je Quadratmeter und Monat. Zusätzlich kann für einen Zeitraum von 15 Jahren, bei entsprechender Wohnkostenbelastung auch von 20 Jahren, eine Mietverbilligung gewährt werden. Diese Zusatzförderung liegt, abhängig vom Familieneinkommen, zwischen drei und sieben Mark pro Quadratmeter. Die Bildung von Wohneigentum soll durch zinsbegünstigte Familienheimdarlehen und Aufwendungszuschüsse gefördert werden.AP