Ärger mit Schlesiern

■ Spruchband verursachte 10.000 DM Schaden

Der Tag der Niedersachsen vor zwei Wochen in Oldenburg hat im Nachhinein für Ärger gesorgt. Auslöser ist die Landsmannschaft der Schlesier. Mit ihren festverschnürten und wetterfest verklebten Spruchbändern an den klassizistischen Säulen des stadteigenen Kulturzentrums hätten die Schlesier einen Schaden von fast 10.000 Mark hinterlassen, bestätigte ein Sprecher der Stadt. Ein Hausmeister habe zuvor vergebens versucht, die Schlesier von der ausdrücklich untersagten Außenwerbung abzuhalten.

Das erst vor wenigen Jahren mit Millionenaufwand restaurierte Kulturzentrum, das einzige „Baudenkmal von nationalem Wert“ in der Stadt, war den Schlesiern kurzfristig für die Präsentation ihrer Schau zur Verfügung gestellt worden. Zuvor war eine benachbarte Schule für die Selbstdarstellung der Landsmannschaft vorgesehen. Wie erst jetzt aus dem Umfeld der Schule bekannt wurden, hatten jedoch Eltern- und Lehrerschaft dagegen protestiert, die im Programmheft angekündigten „Informationen über Schlesien, Ostpreußen, Pommern und Studentenland“ mit stündlichem Singen „ostdeutscher und niedersächsischer Lieder“ in ihrer Schule stattfinden zulassen.

Es habe erst im nachhinein Unmutsäußerungen über die inhaltlichen Aussagen der Schlesier gegeben, sagten am Donnerstag übereinstimmend die Veranstalter des Oldenburger Niedersachsentag sowie Ulrich Goede, der die Landsmannschaft im Kuratorium des Niedersachsenstags vertritt. Vor der Anbringung des Schlesiertagmotto „Mit uns für Schlesiens Zukunft“ und zweier weiterer Spruchbänder, habe er den dafür verantwortlichen, „übereifrigen“ Mitarbeiter der Landsmannschaft vergebens gewarnt.

Es werde zur Zeit geprüft, wer die Schadensrechnung bezahlen muß, die laut städtischer Expertise knapp 10 000 Mark betrage. dpa

n, sagte der Stadtsprecher. Der Verursacher bekomme natürlich auch die Rechnung, kommentierte ein Sprecher des Innenministeriums, das Hauptveranstalter des Niedersachsentags war. dpa