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Metz mit Volkskammerergebnis

■ 97 Prozent der Abgeordneten für den Bürgerschaftspräsidenten

Traumergebnis für Reinhard Metz: Der ehemalige stellvertretende CDU-Fraktionsvorsitzende wurde gestern zum neuen Präsidenten der Bürgerschaft gewählt, mit 96 von 98 abgegebenen Stimmen – ein Ergebnis wie in der seligen Volkskammer, nur freiwillig. Gleiches galt dann auch für die Vizepräsidenten. 88 Stimmen für den ehemaligen SPD-Fraktionsvorsitzenden Claus Dittbrenner und 84 Stimmen für den Grünen Hermann Kuhn.

Sichtlich bewegt weil „etwas überwältigt“ nahm Metz die Wahl an. „Sie sehen an dem Ergebnis, daß ich mich auch selbst gewählt habe. Das mache ich immer so, seit Adenauers Zeiten.“ In seiner kurzen Antrittsrede versprach Metz, ein „Präsident aller Abgeordneten“ zu sein. Besonders um die Oppositionsrechte will er sich kümmern – gerade in Zeiten der Großen Koalition. Und Metz kündigte Initiativen zu einer weitgehenden Parlamentsreform an. In Bremen sei angesichts des Deputationswesens „das Grundprinzip der Gewaltenteilung nicht besonders ausgeprägt. Kein Mensch glaubt, daß eine Deputation unter dem Vorsitz eines Senators eben diesen Senator kontrollieren kann.“ Jetzt müsse geprüft werden, ob die staatlichen Deputationen nicht zugunsten von reinen Parlamentsausschüssen abgeschafft gehören. J.G.

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