■ Atom ins Blumenbeet
: Endlagerung in der Ukraine ungeklärt

Kiew (dpa) – In den Flüssen und Wäldern der Ukraine strahlt es immer dann besonders hoch, wenn sie neben einem Kernkraftwerk liegen. Nicht nur, weil die alten Sowjetmeiler nicht die besten sind, sondern weil teilweise die abgebrannten Brennstäbe unweit der AKWs in Erdgruben vergraben worden seien, so der ukrainische Umweltminister Juri Kostenko. Er machte allerdings keine Angaben über das genaue Ausmaß der Belastung. Nach einem dreijährigen Stopp erteilte sein Ministerium der Staatsfirma „Radon“ erneut eine Lizenz zur Lagerung und Entsorgung der Brennstäbe. Außerdem hat sich Rußland bereit erklärt, ukrainische Brennstäbe zu entsorgen. Das entsprechende Abkommen wird aber noch vom russischen Verfassungsgericht geprüft.

Geprüft wird auch ein deutscher Vorschlag, Atommüll in stillgelegten Kohleschächten zu lagern. Kostenko sagte, 95 Prozent der nuklearen Abfälle seien nach der Katastrophe von Tschernobyl 1986 produziert worden. Allein in Tschernobyl seien seitdem 14.000 alte Kernbrennstäbe angefallen.