Unterm Strich

Der „Kontrolleur“ von Stefan Trampe ist am Sonntag abend beim Filmfest Ludwigsburg als bester Spielfilm ausgezeichnet worden. Er erhielt den mit 10.000 Mark dotierten Preis der Gesellschaft für Kultur und Wissenschaftsförderung Baden-Württemberg. „Der Kontrolleur“ erzählt die Geschichte eines ehemaligen DDR-Grenzsoldaten, der nach der Wende nicht mehr mit der Realität fertig wird. Nach den Worten der Jury ist dem Potsdamer Filmemacher eine „beeindruckend genaue Studie seelischer Ängste und Zwangsvorstellungen“ gelungen. Der ebenfalls mit 10.000 Mark dotierte Kurzfilmpreis ging an den irischen Beitrag „He shoots he scores“ von John Moore. Mit je 5.000 Mark wurden der Spielfilm „Ein Anfang von Etwas“ des Österreichers Nikolaus Leytner und der britische Kurzfilm „Scarborough ahoy“ von Tania Diez ausgezeichnet. Die Publikums-Preise des Süddeutschen Rundfunks gingen an „Deos ex Macina“ von Vincent Mayrand (20.000 Mark), „Wirrsal – und du wunderst dich“ von Volker Sattel (10.000 Mark) und „Bob le deplorable“ von Frederic Fonteyne. Das Festival in Ludwigsburg ist dem europäischen Nachwuchsfilm gewidmet.

Der älteste Jazzveteran von New Orleans, der Trompeter Percy Humphrey, ist am Samstag gestorben. Humphrey war 90 Jahre alt und herzkrank. Bis Ende März hatte Humphrey noch wöchentlich in der legendären Preservation Hall von New Orleans Auftritte gegeben, berichteten US-Medien am Sonntag. Außer mit seiner Trompete hatte er sein Publikum in der winzigen Jazzkonzerthalle zuletzt auch mit Vokaleinlagen begeistert. Humphreys Karriere war von der Geschichte des traditionellen New Orleans Jazz geprägt. Er spielte bereits mit sechs Jahren Schlagzeug – in der 1900 auf einer Plantage gegründeten Band seines Großvaters Jim Humphrey. Knapp 20 Jahre später griff er zu dem Instrument, das ihn berühmt machte, der Trompete. Den Höhepunkt seiner Karriere erreichte er in den 40er und 50er Jahren mit seiner Eureka Brass Band, die er bei Paraden und traditionellen Beerdigungen in New Orleans anführte.

Nicht gestorben ist dagegen der tschechische Kinderbuchautor Jaroslav Foglar, dessen Ableben die Nachrichtenagentur CTK am Sonntag gemeldet hatte. Tatsächlich liegt der 88jährige Foglar bereits seit längerer Zeit in einem Prager Krankenhaus.