Unterm Strich

Die baden-württembergische Landesregierung richte ein Ernst-Jünger-Stipendium ein, erklärte Ministerpräsident Erwin Teufel am Donnerstag in Stuttgart. Teufel hatte das Stipendium im März aus Anlaß des 100. Geburtstags des Schriftstellers gestiftet. Das Stipendium ist für deutsche und französische Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler gedacht, die auf dem Gebiet der deutschen und französischen Literatur oder Geschichte unter besonderer Berücksichtigung von Ernst Jünger forschen. Zu dem mit 20.000 Mark dotierten Stipendium zählt ein neunmonatiger Gastaufenthalt im Collegienhaus des Deutschen Literaturarchivs in Marbach. Und jetzt kommt der Haken: Die BewerberInnen müssen, dem Namensgeber des Preises gemäß, hundert Jahre oder älter sein. Wie das Büro der Ministerpräsidenten auf Anfrage der taz mitteilte, liegen bereits so viele Anträge vor, daß die zugelassenen Themen stark beschränkt werden müssen: Das Stipendium soll danach für französische und deutsche WissenschaftlerInnen über 100 Jahre gedacht sein, die über Jüngers Werk nach Vollendung des 100. Lebensjahres forschen. Sollte dadurch keine nennenswerte Einschränkung des Bewerberkreises erfolgen, wird eine weitere Erhöhung der Altersgrenze in Betracht gezogen.

Die amerikanische Schauspielerin Esther Muir, die ihre Karriere in den zwanziger Jahren am New Yorker Broadway begann und später in mehr als siebzig Filmen spielte, ist tot. Wie die New York Times am Mittwoch berichtete, starb Muir bereits am 1. August im Alter von 92 Jahren. Die Schauspielerin wurde 1929 durch ihre Titelrolle in „His Girl Friday“ bekannt. 1936 reiste sie mit den Marx-Brothers für die Bühnenproduktion von „Ein Tag beim Rennen“ durch die USA. In dem gleichnamigen Film stand sie später auch vor der Kamera. Muir war mit dem Hollywood-Regisseur und Choreographen Busby Berkeley verheiratet.