Erste kurdische Fibel

■ Einmaliges Bremer Schulbuchprojekt

Daß Esel, Hund, Katze und Hahn auf kurdisch ker, kûçik, kitik, und dîk heißen, können kurdische Kinder ab jetzt in einer Fibel lesen: Bringfriede Kahrs, Senatorin für Bildung, Wissenschaft, Kunst und Sport, stellte gestern das neu erschienene Schulbuch in kurdischer Sprache vor. Eine deutsch-kurdische Arbeitsgruppe hatte zwei Jahre an der Fibel gearbeitet. Damit können ab sofort alle kurdischen SchülerInnen arbeiten, für die es seit Februar 1993 muttersprachlichen Unterricht in vier Bremer Grundschulen gibt.

Die Bremer Fibel ist bundesweit einmalig, andere Länder wollen sie übernehmen. Auch wenn die Senatorin ausdrücklich „keine Politisierung“ dieses Projektes wünscht, enthält es politischen Zündstoff. So hatte es zunächst heftigen Widerspruch der Türkei gegen den Bremer Kurdisch-Unterricht gegeben. Aber diese Phase sei inzwischen überwunden, versicherte Senatorin Kahrs gestern. kh