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Detmar Leo (SPD-Nord) tritt ab

■ Acht Jahre als UB-Chef und zwei Niederlagen sind ihm genug

Die Nordbremer SPD muß sich im kommenden Frühjahr einen neuen Vorsitzenden suchen: der bisherige UB-Chef Detmar Leo (51), auch Wirtschaftspolitischer Sprecher der Bürgerschaftsfraktion der SPD, will nicht mehr. „Auf Zeit gewählt zu werden“, schreibt Leo seinen Genossen, „heißt auch, das Wahlamt wieder zurückzugeben, wenn es Zeit ist.“

Dieser Schritt sei keine Verabschiedung aus der aktiven Parteiarbeit sei, betont Leo. Er wolle sich verstärkt auf sein Fachgebiet, die Wirtschaftspolitik, konzentrieren.

Leo hatte in jüngster Zeit einige Niederlagen einstecken müssen: Er fiel bei der Wahl des Fraktionsvorsitzenden durch. Die SPD gab außerdem den Sprecher-Posten der Wirtschaftsdeputation, den Leo innehatte, an die CDU ab, um für Karl-Heinz Schreiber den „Sprecher Bau“ zu ergattern.

Rolf-Dieter von Bargen vom „Freundeskreis Kritischer Sozialdemokraten“ meinte, Leo sei mit breiter Unterstützung für Parteireformen angetreten, ein wirklich politischer Neubeginn sei allerdings nicht gelungen. „Mit Leos Verzicht auf eine Wiederkandidatur tritt nun eine Zäsur ein, die die Chance auf einen personellen Neubeginn birgt.“ Als Nachfolgekandidaten sind Leos Stellvertreter Jens Böhrnsen sowie Ex-Senatorin Sabine Uhl im Gespräch. wal

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