Will SPD ohne Parteichef auskommen?

■ Vorsitzenden-Wahl vertagt ? / Organisationsreform steht an

Kann die Bremer SPD bis zum kommenden Frühjahr ohne neuen Landesvorsitzenden auskommen? Dies wäre nach Ansicht des stellvertretenden Vorsitzenden Uwe Mögling sinnvoll. Im April 1996 wird turnusgemäß sowieso neu gewählt. Am 28. September wird der Unterbezirk Ost die Lage aber vielleicht ihren UB-Vorsitzenden Wolfgang Grotheer als Kandidaten vür eine Nachwahl vorschlagen. Die Partei darf die große Koalition nicht monatelang kopflos begleiten, ist die Begründung der Grotheer-Befürworter.

In der Bremer SPD wird gleichzeitig derzeit eine Organisationsreform beraten. Zum Beispiel soll der Landesvorstand von 17 auf 13 Mitglieder verkleinert werden. Vor allem steht die Einteilung in Unterbezirke auf dem Prüfstand. Der Unterbezirk Ost schlägt vor, daß die gesamte Stadt Bremen nur einen (starken) Unterbezirk bildet, als basisnahe Stadtteilgruppen soll es die Ortsvereine geben. Gegenvorstellung ist, daß es vier (halbstarke) „Stadtbezirke“ gibt anstelle der drei Unterbezirke bisher.

„Wir wollen zu einer Verschlankung kommen“, meint Uwe Mögling. Das Büro und die Hauptamtlichen in Bremen-Nord stehen auf der Spar-Liste, auch im Parteibüro in Findorff sollen mit dem Betriebsrat Kostensenkungen verhandelt werden. K.W.