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Software-Gewinne explodieren weiter

■ Deutsche SAP gut, aber nicht gut genug für die Experten / Microsoft obenauf

Berlin (taz/rtr) – Gestern war der Tag der Copmuterbilanzen. Die deutschen Software-Könige von SAP haben bei Gewinn und Umsatz im letzten Quartal im Vergleich zum Vorjahr um die Hälfte zugelegt, 385 Millionen Mark Gewinn stehen für drei Monate in den Büchern. Die Firma aus Walldorf beherrscht weltweit den Markt für Programme, die Warenströme in Unternehemen steuern und überwachen. SAP stellt ständig Leute ein und beschäftigt nun 6.660 MitarbeiterInnen. Trotz des guten Ergebnisses sank der Kurs der SAP- Aktie, weil die Schätzungen der Banken bei einem Gewinn von über 420 Millionen Mark lagen.

Alle Erwartungen übertroffen hat wieder einmal die Branchenkrake Microsoft unter ihrem Chef Bill Gates: Knapp 500 Millionen Dollar Reingewinn (708 Millionen Mark) von Juli bis September, ein Plus von 58 Prozent. Software für zwei Milliarden Dollar verkaufte Microsoft, fast zwei Drittel mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Vor allem Windows95, das neue Betriebssystem für Personal Computer, verhalf zu diesem Ergebnis. Während die Verkäufe des Riesenprogramms in Europa gerade an die Erwartungen heranreichten, lief's im Rest der Welt hervorragend: Sieben Millionen Exemplare in sechzehn Sprachen gingen in drei Monaten über den Ladentisch, einsamer Weltrekord für Software.

Auch die Hardware-Hersteller boomen weiter. Nicht zuletzt durch die speicherfressenden neuen Programme von Microsoft werden schließlich immer leistungsfähigere Computer nötig. PC-Fabrikant Nummer eins, Compaq aus Houston, legte beim Quartals-Umsatz um 22 Prozent auf 3,6 Milliarden Mark zu. Auch Hewlett-Packard, zweitgrößter Computerhersteller der Welt, und Chip-Krösus Intel geht es prächtig.

Scheinbar weniger zu lachen hat der Branchenriese IBM. Für das Quartal stehen 543 Millionen Dollar Verlust in der Bilanz. Doch im Grunde ist „Big Blue“ wieder ein Goldesel, denn in dieser Zeit kaufte IBM die Softwarefirma Lotus für 1,8 Milliarden Dollar. rem

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