Bundeswehr für Bosnien

■ Kabinett beschließt Einsatz von 4.000 Soldaten. Auch Tornados sollen der Friedenstruppe unterstellt werden

Bonn (taz) – Grünes Licht für den bislang größten Auslandseinsatz der Bundeswehr hat das Bundeskabinett gestern gegeben. Danach werden sich bis zu 4.000 deutsche Soldaten an der insgesamt 50.000 Mann starken Friedenstruppe für Bosnien beteiligen, sobald ein Friedensvertrag vorliegt. Der Einsatz soll zunächst auf zwölf Monate begrenzt sein, der Bundestag muß ihm noch zustimmen.

Vor allem Transportkräfte, Pionier-, Sanitäts- und Fernmeldesoldaten will die Bundesregierung nach Ex-Jugoslawien schicken. Sie sollen nicht in Bosnien stationiert werden, sondern von Kroatien aus die Versorgung der Truppen anderer Länder übernehmen. Die Bundeswehr wird unter anderem zwölf Transall-Transportmaschinen, Hubschrauber, Last- und Tankwagen sowie Transportpanzer schicken. Daß auch die in Italien stationierten deutschen Tornados der Friedenstruppe unterstellt werden, begründete ein Sprecher der Hardthöhe gestern mit Gefahren, die noch immer von den Streitkräften der Konfliktparteien ausgehen könnten. Die deutschen Verbände, die zu 70 Prozent aus Berufs- und Zeitsoldaten bestehen sollen, werden in acht Wochen einsatzbereit sein. mon