SPD-Prominenz fordert Parteireform

■ Gewichtiger Aufruf an den SPD-Parteitag in Mannheim

Bonn (AFP) – Eine Gruppe von 113 führenden SPD-Politikern und Gewerkschaftern fordert eine Rückbesinnung der Sozialdemokratie auf ihre Rolle als Reformpartei. Die SPD müsse ihren Personalstreit überwinden und sich der Aufgabe zuwenden, dem Fortschritt „eine soziale Richtung“ zu geben, heißt es in einem gestern veröffentlichten Aufruf an den Mannheimer SPD-Parteitag im November. „Die Sozialdemokratie wird keine Mehrheiten finden, wenn sie die Gestaltung der Zukunft nicht als soziale Aufgabe begreift“, warnen die Unterzeichner. Initiiert wurde der Appell von den SPD-Politikern Horst Ehmke und Michael Müller sowie dem Vorstandsmitglied der IG Chemie, Jürgen Walter. Neben SPD-Politikern aus Bund und Ländern haben auch einige Ministerpräsidenten sowie der Vorsitzende des DGB, Dieter Schulte, unterschrieben. Die Hauptakteure im SPD-Führungsstreit, Rudolf Scharping sowie Gerhard Schröder und Oskar Lafontaine, haben den dreiseitigen Appell „Aufruf zur Vernunft: Deutschland braucht eine starke SPD“ nicht unterzeichnet.