Teures Wohnen wird noch teurer

■ Makler sehen mehr Nachfrage wegen Regierungsumzugs

Seit dem Frühjahr dieses Jahres ist eine deutlich steigende Nachfrage nach hochwertigen Wohnimmobilien in Berlin vor allem aus den alten Bundesländern zu verzeichnen. Erwartungsgemäß scheine sich die Prognose zu bewahrheiten, daß in der zweiten Hälfte der neunziger Jahre Investoren, Lobbyisten, Unternehmen und Verbände von dem Wiedererstehen Berlins als deutsche Hauptstadt und als Regierungssitz angezogen werden, heißt es in dem gestern von der Engel&Völkers- Gruppe vorgestellten Marktbericht „Hochwertiges Wohnen 1995“. Nach eigenen Angaben ist das Unternehmen führender Makler für die Vermittlung hochwertiger Immobilien.

Besonders „langfristig orientierte Nutzer“ wie größere Unternehmen interessierten sich für Wohnraum, geht aus dem Bericht hervor. Nachdem sich die Preise konsolidiert hätten, wollten sie schon heute vor allem in bevorzugten Wohnlagen hochwertige Objekte erwerben. Dazu zählten neben Grunewald die Bereiche Dahlem, Nikolassee, Schlachtensee, Wannsee und Westend.

Erstklassige Eigentumswohnungen kosten laut Bericht in den bevorzugten Berliner Wohnlagen derzeit über 8.000 Mark pro Quadratmeter. Für den Markt der hochwertigen Immobilien erwartet das Unternehmen angesichts der „begrenzten Verfügbarkeit“, daß die Nachfrage zu einer anhaltend stabilen, wenn nicht sogar zu einer leicht steigenden Preisentwicklung führen wird. ADN