Editorial
: Metall ist en vogue

■ Stählernes Wohnen – schrille Möbel

In der Tat, Chrom ist irgendwie out. Das sagt zumindest Erich Naumann. Und der muß es wissen, denn er leitet die Trendrundgänge auf der Möbelmesse in Köln. Doch Metallinterieurs der anderen Art gehören noch lange nicht zum alten Eisen. Im Gegenteil. Rostig oder gebrannt, gebürstet oder matt lackiert – Metall in den eigenen vier Wänden ist en vogue. Metallmöbel, leicht und mobil, multifunktional und witzig, wie sie die Brüder Haußmann aus Mitte entwerfen, die Erfinder des Eisenrades vor der Volksbühne. Oder Metallenes von „Werkform Design“ in Charlottenburg, wo man sich stählernes Mobiliar kaufen oder nach eigenen Vorstellungen anfertigen lassen kann.

In den Katakomben, gleich neben dem Kreuzberg, gibt es ein Möbelhaus der anderen Art: Zwischen rohen Backsteinwänden schrille Möbel und klassische Designs, von Zeit zu Zeit Kunstausstellungen und Modepräsentationen mittendrin.

Und natürlich machen wir weiter mit unserer Serie zur Berliner Architektur „Orte im Wandel – Visionen für Berlin“. Diesmal geht es um die Entwicklung des Rudolf-Virchow- Klinikums von einer „Gartenstadt für Kranke“ zu einer modernen Uniklinik, ein Wandel, der auch das veränderte Verständnis von Medizin widerspiegelt. Vor 90 Jahren entstand die Klinik im Berliner Stadtteil Wedding. Seit dem 1. April dieses Jahres ist sie Teil der Humboldt-Universität.Redaktion: Anja Dilk