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■ Saftige Studiengebühren sollen StudentInnen zum schnelleren Studium anhalten

Bonn (dpa/taz) – 1.000 Mark pro Semester sollen StudentInnen künftig als Semestergebühr bezahlen. Das sieht ein neues Finanzkonzept der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) vor, über das die Rektoren und Präsidenten der 240 deutschen Universitäten und Fachhochschulen heute in Bonn beraten wollen. Die Autoren des Papiers gehen davon aus, daß 50 Prozent aller StudentInnen „zahlungspflichtig“ werden. Für Geringverdienende soll der Staat die Gebühren übernehmen. Mit Hilfe der Studiengebühren könnten StudentInnen zu kürzeren Studienzeiten angehalten werden. Das Papier ist bereits von mehreren Gremien der Rektoren gebilligt worden.

Die Einführung von Studiengebühren machen die Finanzexperten der HRK von der Bedingung abhängig, daß der gesamte Betrag in die Kassen der Universitäten fließt. Erwartet werden Einnahmen in Höhe von 1,5 bis zwei Milliarden Mark. Zugleich fordern sie eine Neuordnung des Familienlastenausgleichs und des Steuerrechts, um einkommensschwache Familien nicht zusätzlich zu belasten. Ansonsten seien Studiengebühren nicht tragbar. Sowohl Nordrhein-Westfalens Wissenschaftsministerin Anke Brunn (SPD) als auch der unionsnahe Ring Christlich-Demokratischer Studenten lehnten das Modell bereits gestern ab. flo