Ackern am Rand

■ Das Schattendasein der Bauern in der grünen Metropole Hamburg

Immerhin ein Viertel der Hamburger Stadtfläche, rund 20.000 Hektar, dienen Gartenbau und Landwirtschaft. Weite Anbauflächen dehnen sich in den Vier- und Marschlanden und der Süderelbmarsch aus, rund 1600 Betriebe sichern 5000 Arbeitsplätze. Aber nur 321 Millionen Mark steuern die Obst- und Gemüsebauern zum Hamburger Inlandsprodukt bei; ihre Schleswig-Holsteiner Kollegen schaffen satte zwei Milliarden pro Jahr. Kein Wunder, daß die Großstadt, immer auf der Suche nach Platz für Wohnungen und Fabriken, Straßen und Schienen, Jahr für Jahr einige Dutzend Hektar Ackerfläche zugunsten anderer Nutzungen beansprucht .

Lediglich die Kernflächen der landwirtschaftlichen Produktion sind halbwegs gesichert durch das agrarpolitische Konzept des Senats vom vorigen Jahr. In diesem Konzept gab der Senat der Landwirtschaft erstmals so etwas wie eine Garantie für die weitere Entwicklung – wegen ihrer Bedeutung als Wirtschaftsfaktor und als ökologischer Ausgleichsraum für die Stadtlandschaft.

Der typische Hamburger landwirtschaftliche Betrieb produziert Obst, Gemüse oder Blumen zur Versorgung der Metropolregion mit ihren mehr als drei Millionen Einwohnern, aber er zählt nicht gerade zu den unentbehrlichen Stützen der Hamburger Ökonomie: Der Anteil der Landwirtschaft an der gesamten Wirtschaftsleistung läßt sich eben nur in Promille messen.

Eckart Gienke