Kulturklau mit dem Gummiseil

■ Pazifische Inselrepublik fordert Tantiemen für Bungee-Jumping

Sydney (IPS) – Die pazifische Inselrepublik Vanuatu will Tantiemen für das in aller Welt praktizierte Bungee-Jumping fordern. Das Springen von hohen Türmen mit einem um die Knöchel gebundenen Seil oder Band sei auf Vanuatu schon vor Generationen erfunden worden und werde traditionellerweise zur Yams-Ernte praktiziert, so das Argument.

Der Generalstaatsanwalt von Vanuatu, Patrick Ellum, untersucht derzeit die Chancen, eine finanzielle Entschädigung für das Kopieren vanuatischer Tradition und Kultur einzufordern. Erster Leidtragender vanuatischer Ansprüche wäre mit ziemlicher Sicherheit der neuseeländische Reiseveranstalter A.J. Hackett. Dieser gilt als Initiator der inzwischen weltweit praktizierten Bungee- Masche. Ein Sprecher von Hackett wies bereits sämtliche Ansprüche Vanuatus zurück. Seine Firma halte bereits Patente auf Teile der für das Bungee-Springen verwendeten Ausrüstung und die Art und Weise, wie diese zusammengesetzt werde.

Aus Protest gegen den geistigen Diebstahl hat Vanuatu für dieses Jahr das Springen abgesagt. Außerdem wolle man damit den traditionellen Wert der Festivität wieder hervorheben, so Lazare Asal, Direktor der Kultur- und Religionsbehörde von Vanuatu.