Unterm Strich

Der kanadische Romancier Robertson Davies, der vor allem durch seine „Deptford“- Trilogie bekannt wurde, ist im Alter von 82 Jahren gestorben. Der Schriftsteller erlag bereits am Samstag in einem Krankenhaus in der Nähe von Toronto einem Schlaganfall. Der in Thamesville in Ontario geborene Davies hinterläßt ein umfangreiches Werk von mehr als 30 Büchern, Theaterstücken, Aufsätzen und journalistischen Artikeln. Der Autor war in den dreißiger Jahren Student und Schauspieler in London, bevor er in seine Heimat zurückkehrte, wo er durch Kolumnen in einer Tageszeitung als ironischer Zeit- und Kulturkritiker bekannt wurde. Von 1963 bis 1981 wirkte Davies als Professor für Literatur und Schauspiel an der Universität Toronto. Seine ersten Werke brachte der Autor in den fünfziger Jahren heraus. In der „Salterton“-Trilogie nahm er die starren Verhaltensregeln und Denkweisen der gehobenen Schichten einer typischen Kleinstadt in Ontario aufs Korn. In den siebziger Jahren veröffentlichte Davies seine „Deptford“-Trilogie, die ihm breite Anerkennung brachte.

Bremens Kultursenatorin Bringfriede Kahrs (SPD) ist am Sonntag bei einer Podiumsdiskussion, bei der sie ihre Sparpläne verteidigte, ausgepfiffen worden. Viele Besucher verließen wutentbrannt ihre Plätze, andere warfen Kahrs Unfähigkeit vor und forderten sie zum Rücktritt auf. Die Podiumsdiskussion „gegen das Kaputtsparen von Theater und Kultur“ fand im Theater am Goetheplatz statt, das nach den Plänen der Senatorin Kürzungen in Millionenhöhe verkraften muß. Die Veranstalter, das Bremer Theater und die Deutsche Akademie der Darstellenden Künste (Mainz), hatten Theatermacher aus der gesamten Bundesrepublik eingeladen. Bremens Generalintendant Klaus Pierwoß beklagte vor rund 800 Zuhörern die Existenzbedrohung des Dreispartentheaters mit Schauspiel, Tanz- und Musiktheater. Laut Pierwoß muß das Theater jährlich zusätzlich 3,5 Millionen Mark einsparen, obwohl bei seinem Amtsantritt vor zwei Jahren eine Finanzierungssicherung für fünf Jahre ausgehandelt worden sei. Der französische Schauspieler Michel Piccoli und Torhüter Oliver Reck vom SV Werder Bremen erhielten für ihre Solidaritätsbekundungen donnernden Beifall. Die ausgepfiffene Senatorin bezeichnete die Veranstaltung als „inszeniertes Drama“.